Welt-Frühgeborenen-Tag
Am 17. November ist der große Tag der Allerkleinsten
Wann ist ein Baby ein "Frühchen"?
Im Normalfall dauert eine Schwangerschaft rund 40 Wochen. Wird ein Baby vor der vollendenten 37. Schwangeschaftswoche (SSW) geboren, ist es ein sogenanntes "Frühchen". Das Erreichen der 23. SSW gilt in Deutschladn als Grenze der Lebensfähigkeit von Frühgeborenen mit medizinischer Hilfe.
Im Jahr 2019 kamen insgesamt 64.437 Kinder vor der vollendeten 37. SSW zur Welt. Der größte Teil, nämlich 53.117 dieser Kinder, wurde zwischen SSW 32 und 36 geboren. Die meisten Frühgeborenen wiegen bei ihrer Geburt weniger als 2.500 Gramm. Sehr kleine Frühchen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm sollten in sogenannten Perinatalzentren versorgt werden. Dort ist man besonders routiniert im Umgang mit den Leichtgewichten und entsprechend ausgestattet.
Frühchen ist nicht gleich Frühchen
Je unreifer ein Kind bei seiner vorzeitigen Geburt war, desto größer sind die Risiken für sein gesundes Überleben. Besonders eintscheidend ist das Ausmaß der Lungenreife. Bei einer drohenden Frühgeburt werden deshalb überlicherweise Maßnahmen zur Unterstützung der Lungenreifung des Kindes vorgenommen. Vor allem Extremfrühchen an der Grenze zur Lebensfähigkeit sind auf kompetente und erfahrene intensivmedizinische und -pflegerische Versorgung angewiesen.
Die meisten Frühgeborenen kommen als sogenannte "späte" Frühgeborenen zwischen der 34. und der 37. SSW zur Welt. Trotz des vermeintlich nur geringen Abstandes zum errechneten Geburtstermin fehlt ihnen wertvolle Entwicklungszeit. Im Vergleich zu reif geborenen Kinder haben sie vermehrt mit Anpassungsproblemen und erhöhter Infektanfälligkeit zu kämpfen.
Auslöser für eine zu frühe Geburt
In vielen Fällen lässt sich keine exakte Ursache für die verfrühten Wehen oder einen vorzeitigen Blasensprung finden, die zu einer Frühgeburt führen. Sowohl körperlich als auch psychische Faktoren kommen in Betracht. Nicht selten bedingen sie sich gegenseitig. Stress, psychische Belastungen oder Ängste machen den Körper anfällig für Infektionen und Krankheiten und können eine Frühgeburt auslösen.
Ein wichtiger körperlicher Faktor, der meist unmittelbar mit der allgemeinen Lebenssituation einer Frau verbunden ist, ist Alkohol- und Nikotinkonsum. Er gefährtet die Entwicklung des Kindes auf vielfältige Weise und bedeutet ein hohes Risiko für eine Frühgeburt. Der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten ist demnach eine wichtige Voraussetzung für die Senkung des Risikos einer Frühgeburt und der vorgeburtlichen Belastung oder gar Schädigung des Kindes. Auch krankhaftes Übergewicht kann eine Ursache für Frühgeburten sein.
Weitere Informationen
Eine Orientierungshilfe für Ärzte zur Einweisung in ein Perinatalzentrum oder werdende Eltern, die ein sehr kleines Frühgeborenes erwarten ist die Website https://perinatalzentren.org/
Der Bundesverband "Das frühgeborene Kind" e.V. ist zentrale Kontakt- und Vermittlungsstelle in Deutschland für Frühchenfamilien und Angehörige, die Hilfe und Informationen benötigen: https://www.fruehgeborene.de/