So schädlich sind süße Getränke
Deutscher Zuckerreduktionsgipfel fordert Abgabe auf Softdrinks
Softdrinksteuer soll Konsumverhalten ändern
Kinder und Jugendliche trinken im Durchschnitt bis zu einem halben Liter zuckergesü´ßte Erfrischungsgetänke pro Tag. Im Europavergleich liegt Deutschland damit auf dem dritten Platz. Im Durchschnitt löchst auch knapp jeder vierte Erwachsene täglich oder mehrmals pro Woche mit gesüßten Getränken den Durst. Vor allem Männer greifen bei Cola und Co. gerne zu, 21 Prozent sogar regelmäßig. Bei den Frauen ist das nur etwa jeder Zehnte.
Mit einer nationalen Reduktionsstrategie will die Bundesregierung über freiwillige Vereinbarungen der Lebensmittelindustrie eine allmähliche Senkung des Gehaltes an Zucker, Fetten und Salz in vielen Fertiggerichten bis 2025 erreichen. Die Strategie sieht für Softdrinks aber eine weniger als halb so starke Zuckerreduktion vor, wie sie Großbritannien bereits ereicht hat. Bis 2025 soll der Zuckergehalt hierzulande nur um durchschnittlich 15 Prozent sinken. Viele Softdrinks werden auch danach noch deutlich zu viel Zucker enthalten. Mit einer Softdrinksteuer ist es den Briten gelungen, den durchschnittlichen Zuckergehalt in Softdrinks binnen zwei Jahren um durchschnittlich 34 Prozent zu senken. Die Empfehlung des Zuckerreduktionsgipfels lautet deshalb: Auch Deutschland sollte daher das große gesundheitsfördernde Potential einer Softdrinksteuer nutzen.
Gesundheitsrisiko steigt mit oder ohne Zucker
Einer Studie zufolge wirkt sich der Konsum von Softdrinks negativ auf die Gesundheit aus, egal ob mit Zucker oder künstlich gesüßt. Während geringe Mengen laut der Studie keinen negativen Effekt auf das Sterberisiko hatten, stieg es ab einer Menge von 100-200 ml pro Tag mit zunehmender Dosis stetig an. Bei den häufigen Softdrink-Trinkern lag das Sterberisiko um 17 Prozent höher, als bei Menschen, die maximal ein Glas pro Monat tranken - unabhängig von anderen gesundheitskritischen Faktoren wie Body-Mass-Index, Ernährung, körperlicher Aktivität oder Raucherverhalten.
Ebenso Fakt ist, dass Colas, Limonaden, aber auch Schorlen und Säfte den Zähnen schaden können, selbst wenn kein Zucker zugesetzt ist. Durch die Säure in den Getränken können sich Mineralien lösen und den Zahnschmelz angreifbar machen, z.B. für Karies. Und: Je gesünder das Produkt angeblich sein soll, desto schlechter kann es für die Zähne sein, wenn Vitamin C, also Ascorbinsäure zugesetzt ist. Um die Säure loszuwerden, hilft es ein Glas Wasser hinterher zu trinken oder den Speichelfluss durch Kaugummi kauen anzuregen.