Coronavirus: Aktueller Stand der Impfstoff Forschung

Verschiedene Impfstoffkanditaten in der letzten Prüfphase


In Deutschland wird ein Impfstoff nur dann zugelassen, wenn er alle drei Phasen des klinischen Studienprogramms erfolgreich bestanden hat.

Phase I: Die Verträglichkeit eines Impfstoffs und seine Fähigkeit, eine Immunabwehrreaktion hervorzurufen, werden erstmals am Menschen getestet. Jedoch nur an maximal 100 gesunden Freiwilligen. 

Phase II: Die richtige Dosis, die Verträglichkeit und die Immunabwehrreaktion werden an einer größeren Anzahl von Freiwilligen (mehrere Hundert) erprobt.

Phase III: In dieser Phase erhalten mehrere tausend bis mehrere zehntausend Freiwillige den Impfstoff. Im Alltag soll erprobt werden, ob er wirklich vor einer Infektion schützt und sicher ist. Seltene Nebenwirkungen werden erkennbar.

Auch wenn die Impfstoffentwicklung dieses Mal deutlich schneller gelingen kann als bisher, geht damit kein Herabsenken der Standards für die Zulassung einher. Bei der Anwendung von Impfstoffen am Menschen gilt es, Risiken soweit wie möglich zu vermeiden. Der Impfstoff muss sicher, wirksam und gut erprobt sein. 

Zuständig für die Planung und Verteilung nach Einführung eines geeigneten Impfstoffs sind das Bundesministerium für Gesundheit und die Bundesländer. Zur konkreten Vorbereitung erarbeitet die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (STIKO) nun ein Konzept, in welcher Reihenfolge in Deutschland geimpft werden soll. Grundsätzlich gilt: Besonders gefährdete Gruppen - Risikogruppen und das medizinische Personal - sollen zu denen gehören, die zuerst geimpft werden. 

Wie lange die Wirkung eines Impfstoffes anhält und wie oft geimpft werden muss, ist derzeit nicht absehbar, da es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt und die nötigen Studien zur Wirkung nicht abgeschlossen sind.